Das Schreibenlernen ist Denken

Diesen Spruch habe ich neulich gelesen. Er hat mich sofort angesprochen und meine Gedanken in Aufruhr gebracht.

Bereits beim Schreibenlernen sollte das Denken vom ersten Tag an geübt werden. Das ist nämlich ein großes Problem. Ich habe sehr viele Schüler, die beim Schreiben nicht nachdenken, einfach so scheiben, wie es kommt, wie sie es hören. Es gibt viele Kinder und Jugendliche, die mir sagen: „In der Schule muss ich nicht überlegen.“ Das ist fatal! Wenn sie das Denken in der Schule nicht lernen, wo sollen sie es lernen? Zu Hause können die Eltern die Kinder natürlich unterstützen und dazu anregen. Die Schule hat jedoch einen besonderen Wert, denn die Kinder verbringen sehr viel Zeit in der Schule.

Das Schreiben muss vom ersten Tag an durchdacht werden

Wie ich das meine?
Die Kinder müssen vom ersten Tag an dazu angehalten werden, über die Silben, Regeln und Strategien nachzudenken. Wenn sie sofort dazu angehalten werden, richtig zu schreiben, und zwar jedes Wort, jedoch ohne Druck und Meckerei, fangen sie an zu denken und üben das Denken jeden Tag.

Die Rechtschreibng der Wörter kann sehr interessant sein, wenn wir erforschen, warum das Wort so geschrieben wird und ein anderes Wort eben nicht.

Beispiel: Die Biene wird mit ie geschrieben, der Tiger jedoch nicht. Beide I-Laute klingen lang, also wie ein langes I. Warum ist das so? Jetzt können wir forschen: Wo leben die Tiere? Woher kommen also die Namen/Bezeichnungen für die Tiere? Welche Auswirkung hat das auf die Schreibweise der Wörter? …

So kann Rechtschreibung zu allem werden – zu Sachkunde, zu Zeichen, Musik …

Lasst unsere Kinder denken – vom ersten Tag der Schule an, lasst sie forschen, Fragen stellen …

So kann das Lernen und das Denken gelingen!