Frühling und Lernen

Frühling

Der Frühling ist da! Die Natur entfaltet sich in den schönsten Farben! Die Bäume lassen ihre Knospen platzen, aus denen die noch zarten grünen Blätter oder die weißen und rosa Blüten herausspringen.

Wir freuen uns darüber.

Doch wie geht das vor sich? Kleiden sich alle Bäume gleichzeitig mit ihren grünen Blättern? Oder doch nicht? Ist es nicht so, dass einige Bäume schon fertig geschmückt sind, bei anderen die Blätter noch winzig klein sind. Aber es gibt auch Bäume, die sich Zeit lassen, die noch kleine feste Knospen haben und auf den richtigen Zeitpunkt warten!

Stellen wir uns jetzt hin und fordern? – Baum, warum hast du noch keine Blätter? Beeile dich mal!

Nein, wir warten geduldig!

Unsere Kinder dürfen bis zur Schule auch wachsen und gedeihen, ohne dass sie unter Druck gesetzt werden. Die meisten freuen sich über die Erfolge der Kinder. Sie lassen die Kinder spielen, experimentieren, forschen, Fehler machen – denn so lernen sie.

Was geschieht jedoch, wenn sie in die Schule kommen? Niemand fragt dort, ob das Kind schon so weit ist, ob es von Natur aus langsam oder schnell ist. Es muss in der Schule Leistung bringen, schnell sein, den Anforderungen gerecht werden, egal welche Voraussetzungen es mit sich bringt.

Bei Kindern läuft alles ganz anders!

Erblühen Kinder in der Schule nicht sofort, lässt man sie oft testen und steckt sie dann in Schubladen. Würde man diese Kinder weniger unter Druck setzen, ihnen mehr Zeit und Hilfestellungen geben, anders lernen lassen, dann würden die meisten Kinder ein paar Jahre später ganz andere Testwerte haben!

Ich wünsche mir für die Schule – weniger Tests, mehr Zeit und mehr Unterstützung für die Kinder!

2 Kommentare

  1. Liebe Sabine!

    Ja, genau… du schreibst mir aus dem Herzen!

    Niemand kommt auf die Idee, an der Natur zu zupfen und zu ziehen, sie zu beschleunigen, ihr Druck zu machen, wenn das T-Shirt-Wetter doch noch auf sich warten lässt.

    Wir freuen uns, wenn es soweit ist. Wir freuen uns, dass die Frühlingsblumen nacheinander und nicht alle gleichzeitig blühen….

    Aber Kinder…. Kinder müssen immer miteinander verglichen werden. Kommt eines nicht „hinterher“, hat es ein Syndrom oder eine Störung!

    Ich frage mich manchmal, wer hier die Störungen hat!

    Entwicklungsunterschiede von bis zu 3 Jahren sind völlig in Ordnung, sagt der schweizer Kinderarzt Remo Largo! – Lasst die Kinder sich nach ihrem inneren Bauplan (Maria Montessori) entwickeln und sie werden uns zeigen, welche Schätze in ihnen liegen.

    Denn wenn wir ständig zeigen, dass sie nicht richtig sind, zu langsam, zu schnell, zu unaufmerksam, zu wenig interessiert, zu bewegungsfreudig, zu einseitig…. dann zeigen sie uns ihre Schätze nicht! Wie auch?

    Sie müssen ja ständig etwas beweisen….
    Wir impfen ihnen ein, dass sie unvollständig und defekt sind. Dass sie uns so, wie sie sind nicht gefallen!

    Wie muss sich das anfühlen? – Schrecklich!

    Nur weil Schule halt schon immer so war, muss sie so bleiben? Unsere Gesellschaft ändert sich doch auch! – Ist längst nicht mehr so, wie vor 150 Jahren, auch nicht wie vor 20 Jahren!

    Kinder achtsam begleiten… dadurch werden sie stark und selbstbewusst, nicht durch Normierung!
    Impulse für die achtsame Begleitung gibt es in meinem Buch 🙂

    Herzliche Grüße
    Alexandra

    • Liebe Alexandra! Ja, Remo H. Largo wird oft zitiert. Es ist auch richtig, was er sagt. Doch hat er in seinem Büchlein noch viel mehr geschrieben. Ich zitiere: „Diffuse Globalisierungsängste haben weite Kreise der Bevölkerung und insbesondere die Eltern erfasst.“ S. 16 „Wer bestimmt den Lernerfolg: Kind, Schule, Gesellschaft?“

      Für die Eltern geht es heute oft um die Frage: Muss mein Kind später einen Beruf ausüben, in dem es so wenig Geld verdient, dass es zusätzlich beim Job-Center Unterstützung beziehen muss?

      Es geht hier um die spätere Existenz der Kinder!

      In der Schule wird auf diese Ängste kaum Rücksicht genommen, viele Eltern werden von den Lehrern unter Druck gesetzt. Die Eltern übertragen oft unbewusst ihre Ängste, Sorgen und den Druck auf ihre Kinder.

      Wenn die Schule jedem einzelnem Kind gerechter werden könnte, wären auch viele Eltern viel entspannter!

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