#Schusselfehler sind oft keine Schusselfehler
Eltern beklagen oft die Schusselfehler ihrer Kinder
Häufig kommen die Eltern zu mir und erzählen, dass ihr Kind am Vorabend alles kann, und am nächsten Tag im Diktat oder der Mathearbeit doch wieder so viele Schusselfehler gemacht hätte. Das Kind müsse lernen, nicht so schusselig zu sein.
Die Erwartungshaltung der Lehrer und Eltern
„Wir haben doch so viel geübt und dann macht er wieder so viele Schusselfehler!“
Oft wird den Eltern erklärt, das läge daran, dass das Kind unachtsam sei, zu verträumt oder es gar an der Unordentlichkeit des Kindes liegen würde. Viele Eltern glauben das oder deuten ihre Beobachtungen selber so.
Wer oder was ist ein Schussel?
Ein Schussel ist eine vergessliche Person, die ihre eigenen Sachen nicht in Ordnung halten kann und deshalb etwas Wichtiges nicht mehr auffinden kann.
Was ist ein Schusselfehler in den Augen mancher Lehrer und Eltern?
Im Diktat werden plötzlich Wörter falsch geschrieben, die das Kind am letzten Abend noch richtig schrieb. Im Mathetest hat sich das Kind verrechnet, obwohl es doch alles konnte.
Sind das wirklich Schusselfehler?
In meinen Augen ist das in vielen Fällen nicht so. Kommen diese Fehler gehäuft und immer wieder vor, sind es keine Schusselfehler, sondern:
- fehlendes Wissen der Regeln, Strategien oder Rechenwege,
- kommen durch den hohen Leistungsdruck zustande und die daraus resultierende Unsicherheit und den Stress,
- werden durch mangelndes Selbstbewusstsein verursacht
- werden oft durch die laute und wuselige Umgebung der Schüler verursacht
- auch aus der Angst vor dem Lehrer, der Benotung und Bewertung oder aus der Angst vor der Reaktion der Eltern.
Wie kann dem Kind geholfen werden?
In meiner Praxis helfe ich den Kindern, indem ich ihr Zahlenverständnis und ihre Rechenwege überprüfe und sie ihnen beibringe oder indem ich ihnen Schritt für Schritt die notwendigen Rechtschreibstrategien und -regeln beibringe.
Aufklärende Gespräche mit den Eltern runden meine Arbeit ab.
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